Zündkerzen prüfen und ggf. wechseln


Zündkerzen entzünden das Kraftstoffgemisch das von dem Vergaser über die Ventile in die Brennkammer gelangt. Mit den zahlreichen Zündungen, die eine Zündkerze während des Betriebs ausführen muss, reißt der Funken immer winzig kleine Teile der Mittelelektrode mit sich.
Dadurch verlängert sich der Weg von Mittelelektrode (kleiner Stab unter dem Bügel) zu Masseelektrode (Bügel an der Zündkerze) und die Zündzeiten verstellen sich, was zu einem unrunden Motorlauf führt. In Extremfällen ist der Abstand zu groß für einen Funkenflug und das Kraftstoffgemisch kann nicht mehr entzündet werden.
Deshalb ist die Zündkerze bei Abweichung vom Zündweg mit 0,6-0,7mm zu wechseln. Außerdem ist an der Färbung der Zündkerze die Verbrennung erkennbar. Im Idealfall sollten der Zündkerze keine Ablagerungen anhaften und die Massenelektrode sollte rehbraun gefärbt sein.
Ist die Zündkerze schwarz, läuft der Motor zu fett, ist sie überall hellbraun läuft der Motor zu mager.

Bild einer Zündkerze
Quelle: www.ostoase.de

Außerdem ist es extrem wichtig die passende Zündkerze zum Motor auszuwählen. Sonst kann diese Verglühen oder sich mit Ruß bis zum Defekt vollsetzen.
Für die Kawasaki Zephyr 550 sind NKG D9EA oder DR9EA vorgeschrieben.

Hier ein zum Download freigegebendes Pdf-Dokument der Firma NKG, welches nochmal die Benennung der Zündkerzen im Einzelnen beschreibt.

Arbeitsschritte zum prüfen ggf. Wechsel einer Zündkerze

  1. Zündstecker nach der Reihenfolge benennen. Im Regelfall sind diese aber durch die Zahlen 1-4 am Zündkabel beschriftet, wobei 1 bedeutet, dass es das Zündkabel mit dem Zündstecker von Zylinder 1 ist (gezählt in Fahrtrichtung beginnend von der linken Seite).
  2. Zündstecker gerade von der Zündkerze ziehen.
    Zündkabel mit Zündstecker
  3. Zündkerze mit Zündkerzenstecker aus dem Bordwerkzeug oder dem Einzelhandel lösen. Eine Beschriftung ist hier nicht nötig, da Zündkerzen untereinander vertauscht werden dürfen.
  4. Abstand der Mittelelektrode zu Masseelektrode mit Fühlerlehren ermitteln.
    Elektrodenabstand
    Quelle: www.iwl-stadtroller-berlin.de
  5. Ist der Abstand der Elektroden zueinander größer als 0,7mm muss die Zündkerze durch eine neue NKG D9EA oder DR9EA getauscht werden. Jetzt ist es sinnvoll direkt alle Zündkerzen zu wechseln, da diese eine gleiche Lebensdauer aufweisen und sonst kurz nacheinander getauscht werden müssten. Des Weiteren ist ein Zündkerzensatz sehr günstig, meist um die 10€.
  6. Zusätzlich sollte auch die Farbe der Zündkerze im Brennraum untersucht werden, ist diese eindeutig nicht rehbraun, muss das Kraftstoffgemisch untersucht werden.
    Farben der Zündkerzen
    Quelle: www.autozeitung.de
  7. Nach der Kontrolle der Zündkerzen und dem vielleicht eingetretenen Tausch, müssen diese wieder ins Motorgehäuse eingeschraubt und mit 14Nm festgezogen werden.
  8. Anschließend einfach die Zündkerzenstecker auf die richtigen Zündkerzen aufstecken und einen Funktionstest machen.

Bei Fehlern:

Entstehen Zündaussetzer sind die einzelnen Zündkerzen auf Funktion zu prüfen. Dazu sind die Zündkerzen wie beschrieben zu entfernen und im ausgebauten Zustand an die Zündstecker anzustecken.
Nun kurz den Startknopf betätigen und den Funkenflug an jeder Zündkerze überprüfen und ausfindig gemachte defekte Zündkerzen tauschen. Anschließend die Zündkerzen vom Stecker ziehen und wie oben beschrieben einbauen.

Reinigen der Zündkerze

Über das Reinigen der Zündkerzen streiten sich die Gelehrten. Fakt ist, im Serviceplan ist die Reinigung nach der 1. Inspektion immer vorgesehen. Jedoch ist eine Zündkerze so konzipiert, dass sie sich durch die anfallende Abwärme im Brennraum selbst reinigt.
Deshalb ist eine Reinigung eigentlich überflüssig. Weshalb ich eine Reinigung mit einer Drahtbürste nur empfehlen würde, wenn die Zündkerze deutlich verunreinigt ist. Danach sollte man dann aber auch nach der Ursache für die unsaubere Verbrennung suchen.

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